Muskelschmerzen in den Beinen: Ursachen und Prävention

Hast du schon einmal versucht, länger auf einem Bein zu stehen? Vielleicht im Yoga, vielleicht aus Spaß beim Warten an der Ampel? Nach ein paar Sekunden fängt die Wade an zu zittern, nach einer Minute zieht es in den Muskeln – und spätestens dann meldet sich der Schmerz. Für Flamingos ist das kein Problem. Sie schlafen so, manchmal stundenlang, ohne einen Anflug von Krampf. Für uns Menschen ist das dagegen ein echter Kraftakt. Unsere Beine sind gemacht, um uns zu tragen, uns in Bewegung zu halten, uns von A nach B zu bringen, aber sie quittieren Überlastung, Bewegungsmangel oder Nährstoffdefizite...

Michael Roedeske
Inhaber der Massagesessel Welt

Hast du schon einmal versucht, länger auf einem Bein zu stehen? Vielleicht im Yoga, vielleicht aus Spaß beim Warten an der Ampel? Nach ein paar Sekunden fängt die Wade an zu zittern, nach einer Minute zieht es in den Muskeln – und spätestens dann meldet sich der Schmerz.

Für Flamingos ist das kein Problem. Sie schlafen so, manchmal stundenlang, ohne einen Anflug von Krampf. Für uns Menschen ist das dagegen ein echter Kraftakt. Unsere Beine sind gemacht, um uns zu tragen, uns in Bewegung zu halten, uns von A nach B zu bringen, aber sie quittieren Überlastung, Bewegungsmangel oder Nährstoffdefizite sehr schnell mit Schmerzen oder Krämpfen.

Beinschmerzen und Wadenkrämpfe zählen zu den häufigsten Beschwerden überhaupt. Millionen Menschen in Deutschland kennen sie – mal als lästiges Ziehen nach einem langen Arbeitstag, mal als plötzlichen, stechenden Schmerz mitten in der Nacht. Und so harmlos sie im ersten Moment wirken, so stark können sie unseren Alltag einschränken.

In diesem Beitrag gehen wir den Ursachen von Beinschmerzen und Wadenkrämpfen auf den Grund, zeigen dir, wie du sie erkennst, welche Maßnahmen wirklich helfen und warum Massagen – ob klassisch oder mit einem modernen Massagesessel – mehr sein können als nur Wellness.

Lesetipp: In unserer Übersicht „Von Kopf bis Fuß“ erfährst du, wie sich Schmerzen in unterschiedlichen Körperregionen äußern und was dagegen hilft.

 

Wie häufig sind Beinschmerzen und Wadenkrämpfe?

So viel ist also klar: Beinschmerzen und Wadenkrämpfe sind keine seltenen Randerscheinungen, sondern etwas, das fast jeder Mensch schon erlebt hat. Aber wie verbreitet sind sie wirklich? Geht es nur um ein paar vereinzelte Beschwerden – oder sprechen wir von einem Phänomen, das ganze Altersgruppen betrifft und den Alltag vieler Menschen prägt?

Wenn die Wade mitten in der Nacht schmerzhaft verkrampft oder die Beine nach einem langen Arbeitstag schwer und müde sind, fühlt sich das oft sehr individuell an. Doch die Zahlen zeigen: Beinschmerzen sind ein echtes Volksleiden.

Laut Erhebungen des Robert Koch-Instituts geben rund 27 bis 30 Prozent der Erwachsenen in Deutschland an, innerhalb von nur 24 Stunden Beinschmerzen verspürt zu haben. Mit zunehmendem Alter steigt die Zahl deutlich: Fast die Hälfte aller Frauen und mehr als ein Drittel der Männer zwischen 65 und 79 Jahren berichten regelmäßig von akuten Gelenk- und Beinschmerzen. Damit gehören sie zu den häufigsten gesundheitlichen Beschwerden im Alltag.

Auch Wadenkrämpfe sind weit verbreitet, und zwar nicht nur bei Älteren. Schon junge Erwachsene kennen das plötzliche, stechende Ziehen. Über 90 Prozent geben an, zumindest gelegentlich Krämpfe zu erleben. Besonders nachts steigt die Häufigkeit jedoch mit den Jahren deutlich an: Während Jüngere meist nur selten betroffen sind, klagen viele ältere Menschen darüber, regelmäßig durch Krämpfe aus dem Schlaf gerissen zu werden.

Diese Daten machen deutlich: Beinschmerzen und Wadenkrämpfe sind kein Einzelfall und keine Kleinigkeit. Sie betreffen Millionen Menschen quer durch alle Altersgruppen. Grund genug, genauer hinzuschauen: Woher kommen diese Beschwerden eigentlich?



Ursachen für Muskelschmerzen in den Beinen und Wadenkrämpfe

Beinschmerzen und Wadenkrämpfe haben viele Gesichter und ebenso viele Ursachen. Mal ist es der Muskelkater nach einer intensiven Sporteinheit, mal die lange Autofahrt, bei der die Beine stundenlang stillgehalten wurden. Manchmal steckt auch ein Mineralstoffmangel dahinter oder eine Erkrankung, die die Durchblutung beeinträchtigt. Um die Beschwerden zu verstehen, lohnt es sich, die häufigsten Auslöser genauer anzuschauen.

 

Muskelschmerzen in den Beinen

Häufig entstehen Muskelschmerzen schlicht durch Überlastung. Wer seine Beine stärker beansprucht, als sie es gewohnt sind, spürt das oft am nächsten Tag: Mikroverletzungen in den Muskelfasern führen zu dem bekannten Ziehen, das wir Muskelkater nennen. Aber auch muskuläre Dysbalancen sind ein Problem. Sitzen wir viel, werden bestimmte Muskeln geschwächt, während andere überlastet werden. Das sorgt für Verspannungen und Schmerzen.

Ein weiterer Faktor ist der Bewegungsmangel. Stundenlanges Sitzen im Büro oder zu Hause kann die Durchblutung stören, Muskeln verkürzen lassen und ebenfalls Schmerzen hervorrufen. Hinzu kommen Verletzungen oder Fehlhaltungen, etwa durch falsches Schuhwerk oder anatomische Besonderheiten wie unterschiedliche Beinlängen, die die Statik des Körpers verändern und die Beine dauerhaft belasten.

 

Wadenkrämpfe

Anders verhält es sich bei den oft schmerzhaften Wadenkrämpfen. Hier spielt der Mineralstoffhaushalt eine Schlüsselrolle. Vor allem Magnesium, Kalium und Calcium sind entscheidend für die Muskelfunktion. Fehlen sie, steigt die Krampfneigung. Auch Flüssigkeitsmangel – etwa durch starkes Schwitzen oder zu wenig Trinken – kann den Auslöser liefern.

Besonders verbreitet sind die sogenannten nächtlichen Wadenkrämpfe. Im Schlaf sinkt der Magnesiumspiegel leicht ab, die Muskeln sind weniger aktiv, und so kommt es leichter zu unwillkürlichen Kontraktionen. Belastungsbedingte Krämpfe hingegen treten während oder nach intensiver körperlicher Aktivität auf: Der Muskel ist ermüdet, Elektrolyte sind verbraucht, und die plötzliche Verkrampfung zwingt ihn zum Stopp.

Hinzu kommen weitere Risikofaktoren, die Krämpfe begünstigen können, zum Beispiel eine Schwangerschaft, bestimmte Medikamente, Alkohol, Diabetes oder Durchblutungsstörungen.

 

Nächtliche vs. belastungsbedingte Krämpfe – der Vergleich

Beide Formen fühlen sich ähnlich an, unterscheiden sich aber in ihren Ursachen und in den Umständen ihres Auftretens. Während nächtliche Krämpfe scheinbar „aus dem Nichts“ auftreten und die Nachtruhe stören, sind belastungsbedingte Krämpfe oft ein Warnsignal des Körpers: „Stopp, ich bin überlastet!“

Merkmal

Nächtliche Wadenkrämpfe

Belastungsbedingte Wadenkrämpfe

Zeitpunkt

Vor allem in Ruhe und während des Schlafs

Während oder direkt nach körperlicher Aktivität

Ursachen

Mineralstoffmangel, Flüssigkeitsdefizit, hormonelle Schwankungen, Erkrankungen

Muskelermüdung, Überlastung, Elektrolytverlust, unzureichendes Aufwärmen

Risikofaktoren

Alter, Schwangerschaft, sitzende Lebensweise, Alkohol

Intensive Belastung, ungewohntes Training, Muskelverletzungen

Symptome

Plötzlicher, starker Schmerz, Schlafstörung, Muskelverhärtung

Schmerz oder Verkrampfung bei Bewegung, abruptes Ende der Aktivität



Symptome und Einschränkungen

Beinschmerzen sind nicht gleich Beinschmerzen. Manche Betroffene beschreiben sie als dumpfes Ziehen, andere spüren einen stechenden oder drückenden Schmerz. Häufig treten die Beschwerden nach körperlicher Belastung auf, beispielsweise nach einem langen Arbeitstag, einer Wanderung oder einer intensiven Sporteinheit. Doch auch langes Sitzen im Büro oder im Auto kann dieselben Symptome hervorrufen. Besonders tückisch: Oft fühlen sich die Beine schwer, müde oder regelrecht „blockiert“ an, noch bevor der eigentliche Schmerz einsetzt.

Wadenkrämpfe haben dagegen einen ganz anderen Charakter. Sie treten plötzlich und ohne Vorwarnung auf. Innerhalb weniger Sekunden zieht sich die Muskulatur schmerzhaft zusammen, die Wade verhärtet sich spürbar, und der Schmerz kann so stark sein, dass er dich regelrecht aus dem Schlaf reißt. Wenngleich sich der Krampf nach einigen Minuten löst, bleibt häufig ein dumpfes Nachziehen, das den Muskel noch stundenlang empfindlich macht.

Die Folgen sind oft gravierender, als man denkt. Wer regelmäßig mit Beinschmerzen oder Krämpfen zu kämpfen hat, leidet nicht nur unter den akuten Schmerzen, sondern auch unter den Einschränkungen im Alltag: Sport wird zur Qual, lange Spaziergänge zur Herausforderung, und nächtliche Krämpfe führen zu Schlafstörungen, die wiederum Müdigkeit und Konzentrationsprobleme am nächsten Tag verursachen. So können scheinbar „harmlose“ Beschwerden schnell zu einem Teufelskreis werden, der die Lebensqualität spürbar einschränkt.



Was hilft gegen Muskelschmerzen in den Beinen und Wadenkrämpfe?

Wenn ein Krampf plötzlich in der Wade einschießt oder die Beine nach einem langen Tag schmerzen, braucht es vor allem schnelle und einfache Hilfe. Besonders wirksam ist in solchen Momenten das sanfte Dehnen. Wer den Fuß nach oben zieht, bis er in Richtung Schienbein zeigt, bringt die verkrampfte Wadenmuskulatur in die Länge. Oft reicht dieser einfache Handgriff, um die Verkrampfung zu lösen. Auch bei allgemeinen Muskelschmerzen kann Dehnen helfen, weil es die Spannung aus dem Gewebe nimmt und die Muskeln wieder beweglicher macht.

Ebenso wohltuend ist Wärme. Ein warmes Bad, eine Wärmflasche oder auch ein Saunabesuch entspannen die Muskeln und regen die Durchblutung an. Besonders bei Schmerzen, die durch Verspannungen oder langes Sitzen entstanden sind, kann Wärme regelrecht befreiend wirken. Sie hilft dem Muskel, sich zu lockern, und fördert gleichzeitig die Regeneration.

Eine weitere zentrale Rolle spielt die Flüssigkeitsversorgung. Muskeln brauchen ein ausgewogenes Verhältnis von Mineralstoffen wie Magnesium, Kalium und Calcium, um reibungslos zu arbeiten. Wer zu wenig trinkt oder beim Sport viel Flüssigkeit verliert, bringt diesen sensiblen Haushalt schnell durcheinander. Die Folge: eine höhere Anfälligkeit für Krämpfe. Regelmäßiges Trinken über den Tag verteilt, am besten Wasser oder ungesüßten Tee, stabilisiert den Elektrolythaushalt und entlastet die Muskulatur.

Auch Bewegung ist ein einfaches, aber oft unterschätztes Mittel. Nach einem Krampf oder bei dumpfen Schmerzen kann ein kurzer Spaziergang oder das lockere Ausschütteln der Beine den Kreislauf ankurbeln und die Durchblutung fördern. Wer die Beine zusätzlich hochlagert, erleichtert den Rückfluss des Blutes und mindert das Schweregefühl, das oft mit Beinschmerzen verbunden ist.

Anders verhält es sich bei akuten Verletzungen. Hier gilt: Kälte statt Wärme. Ein Kühlpack oder kaltes Wasser helfen, Schwellungen und Entzündungen zu reduzieren und den Schmerz zu lindern.

Langfristig lassen sich viele Beschwerden durch Prävention vermeiden. Regelmäßige Bewegung, sei es in Form von Spazierengehen, Radfahren oder gezieltem Krafttraining, hält die Muskulatur geschmeidig und stark. Besonders wichtig ist es, die Muskeln vor sportlicher Belastung aufzuwärmen und nach dem Training zu dehnen. Das beugt Verletzungen und Überlastungen vor.

Auch die Ernährung trägt entscheidend dazu bei, Krämpfen vorzubeugen. Magnesiumreiche Nüsse, kaliumhaltige Bananen oder calciumreiche Milchprodukte sind wertvolle Bausteine für eine stabile Muskelarbeit. Wer zusätzlich ausreichend Flüssigkeit zu sich nimmt, unterstützt die Muskeln dabei, leistungsfähig zu bleiben.

Nicht zuletzt spielt der Alltag eine große Rolle. Stundenlanges Sitzen im Büro, Beine übereinanderschlagen oder monotone Belastungen fördern Schmerzen und Krämpfe. Kleine Pausen, in denen man aufsteht, sich bewegt oder ein paar Dehnübungen macht, wirken hier wie eine kleine Investition in die eigene Gesundheit – mit großem Effekt.

All diese Maßnahmen zeigen: Beinschmerzen und Wadenkrämpfe sind kein Schicksal, das man hinnehmen muss. Mit den richtigen Handgriffen im Akutfall und einem bewussten Lebensstil lassen sich die Beschwerden deutlich verringern und manchmal sogar ganz vermeiden.


Massage als Therapieoption

So hilfreich Bewegung, Dehnen und eine ausgewogene Ernährung auch sind, manchmal braucht die Muskulatur einfach eine externe Unterstützung, um sich wirklich zu lösen. Genau hier setzt die Massage an. Sie gehört zu den ältesten Methoden der Schmerz- und Verspannungsbehandlung und ist bis heute eine der wirksamsten Möglichkeiten, Muskeln zu entspannen und ihre Regeneration zu fördern.

Eine klassische Massage wirkt gleich auf mehreren Ebenen. Durch gezielten Druck und Streichbewegungen wird die Durchblutung im Gewebe verbessert. Das sorgt dafür, dass mehr Sauerstoff und Nährstoffe in die Muskeln gelangen und gleichzeitig Abfallstoffe wie Milchsäure schneller abtransportiert werden. Verhärtete Fasern lockern sich, Spannungen lösen sich auf und das Schmerzempfinden nimmt spürbar ab. Studien zeigen, dass sich Schmerzen im Lenden- und Beinbereich durch regelmäßige Massagen deutlich verringern lassen, vor allem, wenn sie mit Bewegungstherapie und Dehnübungen kombiniert werden.

Neben der klassischen Handmassage gewinnen Massagegeräte und moderne Massagesessel immer mehr an Bedeutung. Sie ermöglichen eine regelmäßige Anwendung im Alltag, ohne Termin bei der Physiotherapie. Ein Beinmassagegerät umschließt etwa die Waden, übt rhythmischen Druck aus und simuliert so die Arbeit von erfahrenen Händen. Das fördert die venöse Rückströmung des Blutes und entlastet müde, schwere Beine. Auch EMS-Geräte, die mit sanften elektrischen Impulsen arbeiten, können die Muskulatur gezielt ansteuern und trainieren, besonders wenn Bewegung im Alltag zu kurz kommt.

Ein Massagesessel schließlich vereint verschiedene Techniken in einem einzigen Gerät. Viele Modelle bieten spezielle Programme für Beine und Waden, bei denen Luftkissen Druck aufbauen und wieder lösen, während Rollen die Muskeln massieren. Von sanften Shiatsu-Bewegungen bis hin zu intensiver Deep-Tissue-Massage reicht das Spektrum. Damit wird Massage nicht nur zu einem Moment der Entspannung, sondern zu einer echten präventiven Maßnahme gegen Verspannungen, Schmerzen und Krämpfe.

Mehr dazu findest du in unseren weiterführenden Artikeln und Produktseiten:

Massage ist damit weit mehr als eine Wellness-Anwendung. Sie kann ein entscheidender Baustein in der Prävention und Behandlung von Beinschmerzen und Wadenkrämpfen sein, besonders wenn sie regelmäßig und gezielt eingesetzt wird.


Hausmittel & Lebensstil

Neben gezielten Therapien gibt es eine ganze Reihe einfacher Maßnahmen, die im Alltag erstaunlich wirksam sein können. Oft sind es kleine Routinen, die dafür sorgen, dass Muskeln entspannt bleiben und Krämpfe gar nicht erst entstehen.

Ein Klassiker sind warme Anwendungen. Ein warmes Fußbad am Abend, eine Wärmflasche auf den Oberschenkeln oder eine Rotlichtlampe an den Waden wirken fast wie ein Reset für verspannte Muskulatur. Die Wärme regt die Durchblutung an, versorgt das Gewebe besser mit Sauerstoff und sorgt dafür, dass verhärtete Muskelfasern wieder geschmeidig werden. Bei akuten Verletzungen oder Schwellungen hingegen, wie zuvor bereits erwähnt, ist das Gegenteil gefragt: Kälte. Ein Kühlpack oder kalte Umschläge bremsen Entzündungen und lindern Schmerzen schnell und effektiv.

Auch die Ernährung hat einen direkten Einfluss. Magnesium, Kalium und Calcium sind entscheidende Mineralstoffe für eine gesunde Muskelfunktion. Wer regelmäßig Lebensmittel wie Nüsse, Samen, grünes Blattgemüse, Bananen oder Vollkornprodukte in seinen Speiseplan integriert, unterstützt damit die natürliche Balance im Körper. Bei nachgewiesenem Mangel können Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein, doch in den meisten Fällen reicht eine ausgewogene Ernährung aus.

Nicht zu unterschätzen ist die Wirkung von gesunden Alltagsgewohnheiten. Alkohol, Nikotin und zu viel Koffein können die Aufnahme wichtiger Mineralstoffe behindern und die Muskulatur zusätzlich belasten. Ein bewusster Umgang mit diesen Stoffen hilft, das Risiko für Krämpfe zu verringern. Auch das richtige Schuhwerk spielt eine Rolle: Schuhe, die die Füße einschnüren oder die Haltung verändern, können die Beinmuskulatur dauerhaft strapazieren und Schmerzen fördern.

Ein weiterer Schlüssel liegt in der Balance zwischen Belastung und Erholung. Wer den ganzen Tag sitzt, sollte regelmäßige Bewegungspausen einlegen. Schon ein kurzer Gang durch den Raum oder ein paar einfache Dehnübungen können den Unterschied machen. Umgekehrt brauchen auch sportlich Aktive ausreichend Ruhephasen, damit sich Muskeln regenerieren können.

Und zuletzt gilt: Wenn Beschwerden trotz all dieser Maßnahmen regelmäßig auftreten oder sehr stark sind, sollte man sie medizinisch abklären lassen. Denn manchmal steckt hinter scheinbar harmlosen Beinschmerzen eine ernstere Ursache wie eine Durchblutungsstörung oder eine neurologische Erkrankung, die gezielt behandelt werden muss.


Evidenz-Check: Magnesium und Co.

Magnesium ist vermutlich der erste Gedanke, der vielen in den Sinn kommt, wenn es um Wadenkrämpfe geht. In Apotheken, Drogerien und Supermärkten stapeln sich entsprechende Präparate, die schnelle Abhilfe versprechen. Doch lohnt sich die Einnahme wirklich oder handelt es sich eher um einen Mythos, der sich hartnäckig hält?

Die wissenschaftliche Datenlage ist ernüchternd. Große Metaanalysen und Cochrane-Reviews zeigen, dass Magnesium bei den meisten Menschen mit sogenannten idiopathischen Wadenkrämpfen, also Krämpfen ohne erkennbare Ursache, keinen nennenswerten Effekt hat. Mit anderen Worten: Ob man Magnesium einnimmt oder nicht, macht in Studien kaum einen Unterschied in Häufigkeit und Stärke der Krämpfe. Auch die aktuelle S1-Leitlinie „Crampi/Muskelkrampf“ betont, dass die Wirksamkeit nicht ausreichend belegt ist.

Trotzdem empfehlen Ärzt:innen manchmal einen Therapieversuch mit Magnesium. Das liegt daran, dass der Mineralstoff im Allgemeinen gut verträglich ist und Nebenwirkungen wie leichte Verdauungsprobleme in der Regel harmlos bleiben. In bestimmten Situationen, etwa bei nachgewiesenem Mangel, während einer Schwangerschaft oder bei Dialysepatient:innen, kann eine gezielte Supplementierung durchaus sinnvoll sein. Hier geht es dann aber nicht um eine „Allzwecklösung“, sondern um die Beseitigung eines konkreten Defizits.

Die Leitlinien setzen ansonsten vor allem auf nicht-medikamentöse Maßnahmen wie regelmäßiges Dehnen, physiotherapeutische Übungen und eine ausgewogene Ernährung. Für besonders hartnäckige Fälle stehen in der Medizin auch Substanzen wie Chinin zur Verfügung, allerdings nur unter strenger ärztlicher Kontrolle, weil hier relevante Nebenwirkungen auftreten können.

Das Fazit lautet also: Magnesium ist kein Wundermittel gegen Wadenkrämpfe. Es kann in Einzelfällen helfen, doch die wirksamsten Mittel bleiben Bewegung, Dehnung und eine gesunde Lebensweise. Wer dennoch einen Versuch starten möchte, sollte das bewusst tun und sich nicht allein auf die Wirkung einer Tablette verlassen.


Leichte Beine statt schwerer Last

Beinschmerzen und Wadenkrämpfe sind zwar weit verbreitet, aber sie müssen nicht hingenommen werden. Wer die Ursachen kennt, kann gezielt handeln, sei es durch Dehnen im Akutfall, mehr Bewegung im Alltag, eine mineralstoffreiche Ernährung oder wohltuende Wärme. Auch Massagen, ob klassisch, mit Geräten oder im modernen Massagesessel, sind eine wertvolle Unterstützung, um die Muskulatur zu entlasten und langfristig Beschwerden vorzubeugen.

Und damit zurück zu unserem tierischen Vorbild: Für Flamingos ist das Stehen auf einem Bein kein Problem, sie bleiben dabei entspannt und ruhig, während wir Menschen schon nach wenigen Sekunden Krämpfe bekommen würden. Doch mit der richtigen Kombination aus Prävention, gesunder Lebensweise und moderner Unterstützung können auch wir unseren Beinen ein Stück dieser Leichtigkeit zurückgeben.

So werden aus schweren Beinen Schritt für Schritt wieder leichte Beine, die uns zuverlässig durchs Leben tragen.


⚠️ Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel ersetzt keine medizinische Diagnose oder Behandlung. Bei anhaltenden oder starken Beschwerden wende dich bitte an eine Ärztin oder Physiotherapeut*in.

 

 

Super – hier ist die komplette Quellenliste im Blog-geeigneten Format, nummeriert und mit klickbaren Hyperlinks:

 


 

 

Quellen

  1. RKI – Prävalenz von Gelenkschmerzen (2017)

  2. Biolectra Magnesium – Wadenkrämpfe: Ursachen, Behandlung und Tipps

  3. Wörwag Pharma – Nächtliche Wadenkrämpfe: So können Sie vorbeugen

  4. MSD Manuals – Muskelkrämpfe

  5. Loges – Überbelastung und Fehlbelastungsfolgen im Sport

  6. AOK – Bewegungsmangel und seine gesundheitlichen Folgen

  7. Liebscher & Bracht – Wadenkrämpfe: Ursachen & Übungen

  8. Deutsche Familienversicherung – Wadenkrämpfe: Ursachen, Diagnose, Behandlung

  9. Apotheken-Umschau – Wadenkrämpfe: Ursachen, Behandlung, Vorbeugung

  10. Utopia – Muskelschmerzen in Beinen und Oberschenkeln: Diese Hausmittel helfen

  11. VENO SL – Schmerzen in den Beinen

  12. Zentrum der Gesundheit – Wadenkrämpfe natürlich beseitigen

  13. IQWiG – Wissenschaft bestätigt Wirksamkeit von einigen Massagen

  14. Bluetens – Elektrostimulation: Die Lösung für Wadenkrämpfe?

  15. Statista – Schmerzen sind das Gesundheitsproblem Nummer 1

  16. Statista – Verteilung von Schmerz in Deutschland nach Körperregion und Alter

  17. RKI – Arthrose: Prävalenz (ab 18 Jahre)

  18. USZ – Gelenkschmerzen im Alter sind häufig

  19. Gelenke brauchen mehr – Arthrose-Häufigkeit

  20. SWR Marktcheck – Magnesium hilft nicht bei Muskelkrämpfen

  21. Gelenk-Klinik – Wadenkrämpfe: Was sind die Ursachen und was hilft?

  22. Gefäßchirurgie Siegen – Wadenkrämpfe können Frühwarnzeichen für pAVK sein

  23. Lumedis – Wadenkrampf

  24. Betten.de – Nächtliche Wadenkrämpfe – Was hilft?

  25. Netdoktor – Wadenkrämpfe: Wann zum Arzt?

  26. Cochrane – Magnesium bei Muskelkrämpfen

  27. Ärztezeitung – Nutzen von Magnesium bei Krämpfen nicht belegt

  28. Uni Frankfurt – Forschung Frankfurt: Kampf gegen den Krampf

  29. AWMF – S1-Leitlinie Crampi/Muskelkrampf (2024)

  30. Verbraucherzentrale – Magnesium beim Sport: Krampf lass nach?

  31. DocCheck – Vitamin K2: Kampf dem Krampf

  32. Medizin Transparent – Magnesium gegen Muskelkrämpfe?

  33. DGN – Leitlinie Crampi/Muskelkrämpfe

  34. Pharmazeutische Zeitung – Muskelkrämpfe: Leitlinie empfiehlt Dehnen und Magnesium

  35. DGN – Wenn Muskeln krampfen: Update Leitlinie Crampi

  36. Test.de – Magnesium gegen Krämpfe: Wirken die Mineralstoffe auch vorbeugend?

  37. DAZ – Vitamin K2 gegen nächtliche Wadenkrämpfe?

  38. Charité – Richtlinien zur Behandlung von Muskelkrämpfen

  39. BR – Wadenkrämpfe: Diese saure Flüssigkeit stoppt nächtliche Krämpfe

  40. Sarkoidose Selbsthilfe – Neue S1-Leitlinie Muskelkrämpfe

  41. Thieme Connect – Muskelkrämpfe: Halbwissen versus Evidenz

 

 

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Michael Roedeske
Inhaber der Massagesessel Welt

Mitgründer und Geschäftsführer der Massagesessel Welt. Mit seinem Expertenwissen und seiner Branchenkenntnis hilft er, Privatpersonen und Unternehmen zu passenden Massagesessels für Entspannung, Gesundheit und Vitalität zu finden. Die individuelle Fachberatung erfolgt sowohl telefonisch oder per Videochat, als auch in der Ausstellung vor den Toren Stuttgarts.